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15.08.2012
Der TV 1860 Gunzenhausen bei der Einradweltmeisterschaft „Unicon 16“ in Brixen 2012
Ein Bericht von Maria Heimerl
Bereits am ersten Wettkampftag ging es für mich voll zur Sache! Zuerst stand das 10km-Rennen an, für das ich seit einigen Monaten auf der Strecke rund um den Altmühlsee trainiert hatte. In Brixen führte die Strecke stromaufwärts am Fluss entlang und endete unter dem Applaus vieler Zuschauer im Stadion. Ich hatte mir das persönliche Ziel gesteckt, die Strecke in weniger als 36 min. zu fahren. Trotz der leichten Steigung gelang mir das zu meiner großen Zufriedenheit mit einer Zeit von 35,88 min. Dieses Ergebnis bedeutete Rang 15 in der Klasse der erwachsenen Fahrerinnen!
Schon am Nachmittag ging es dann weiter mit dem für mich wichtigen Trialwettkampf. Während die Rennstrecken mit üblichen 24-Zollrädern gefahren werden, ist für diese Disziplin ein spezielles Einrad mit besonders dickem Reifen notwendig. Schließlich besteht die Aufgabe darin, mit dem Einrad hüpfend und balancierend verschiedene Hindernisse aus Paletten, Reifen u.a. zu überqueren. Je mehr Hindernisse (sog.Lines) in 2 Stunden erfolgreich bewältigt werden, desto besser das Ergebnis. Trialwettkämpfe sind deshalb besonders spannend, weil die Hindernisse bei jeder Veranstaltung unterschiedlich aufgebaut und durchaus kreativ kombiniert sind. Beispielsweise sprang ich in diesem Wettkampf zum ersten Mal mit dem Einrad in ein Minitrampolin hinein, um einen höhergelegenen Palettenstapel zu erreichen. Das Photo zeigt mich bei einem Sprung über ca. 1,20m von einem Palettenstapel zum nächsten. Am Ende des Wettkampfes konnte ich 16 bewältigte Lines vorweisen.
Beim Einradfahren gibt es in jeder Disziplin eine Expertwertung, in der es um den Weltmeistertitel geht (männlich und weiblich getrennt). Zusätzlich werden Altersklassen ausgewertet, in denen Medaillen vergeben werden. In der Expertwertung aller weiblichen Trialteilnehmer belegte ich mit meiner Leistung (gemeinsam mit einer Vereinskollegin) Platz 5! In meiner Altersklasse 25+ war diese Leistung sogar eine Goldmedaille wert! Am Rande nahm ich in den nächsten Tagen an einzelnen Kurzstreckenrennen teil, für die ich mich teilweise recht knapp qualifiziert hatte. Vor allem aber verbrachte ich die weitere Zeit in der Halle mit den Freestyle-Disziplinen. Freestyle bedeutet, dass Tricks im Kostüm zu einer Musik gefahren werden, also vergleichbar mit dem Eiskunstlauf. Es gibt im Einradsport Einzel-, Paar- und Gruppenküren. Ich war unter anderem als Trainerin von zwei Küren meines Gilchinger Heimatvereins angereist, die sich bereits im Herbst 2011 für das Juniorexpertfinale qualifiziert hatten, was bei der Leistungsdichte der deutschen Freestylefahrer bereits ein großer Erfolg war. Zwei Mädchen traten also am Abend des ersten Wettkampftages mit einer Paarkür zum Thema „Star Wars“ auf, die sie fehlerfrei präsentierten und damit hohe Anerkennung ernteten. Auch wenn Platz 3 aus Zuschauersicht durchaus denkbar gewesen wäre, verpassten die beiden aus Sicht der Jury das Treppchen ganz knapp und wurden vierter. Platz 1 bis 3 belegten ausschließlich japanische Fahrerinenn, deren Trainingsaufwand extrem hoch ist, so dass ihr Leistungsniveau teilweise wie von einem anderen Planeten zu kommen scheint. Besonders schwer hatte es deshalb auch unsere sehr begabte zwölfjährige Einzelfahrerin, die viele japanische Küren als Konkurrenz hatte, es aber sogar schaffte, mit ihrer „Dirigenten-Kür“ eine Japanerin hinter sich zu lassen. Sie erreichte Platz 6.
Beide Gilchinger Juniorexpertküren setzten sich immerhin deutlich gegen die weiteren deutschen Fahrerinnen durch! Ursprünglich war ich als Trainer für die Gruppenkür des Südkaders eingesetzt. Doch als vor wenigen Wochen verletzungsbedingt eine Teilnehmerin ausfiel, wurde mir von meiner Trainerkollegin die Verantwortung übertragen, sie zu ersetzen. (Untere Reihe, links) Der Auftritt gelang uns nicht so fehlerfrei wie im Training und deshalb reichte es leider erneut nur zu einem 6. Platz. Trotzdem hat sich der große Aufwand gelohnt, denn unsere Pantomimekür überzeugte dennoch durch die kreative Choreographie und die gute schauspielerische Umsetzung. Es fiel mir natürlich nicht leicht, vorzeitig abzufahren, denn dadurch muss ich im noch ausstehenden Hochsprungwettkampf die Goldmedaille kampflos einer anderen Sportlerin überlassen. Meine Trialmedaille ist immerhin eine gute Entschädigung! Maria Heimerl | |
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